Alle reden von Jamie – Vom West End zu Amazon (Filmkritik)

Bei „Alle reden von Jamie“ handelt es sich um die Verfilmung eines Sachbuchs, mehr aber noch um die Adaption des Musicals, das am Londoner West End sehr erfolgreich läuft. Die Basis stellt das Buch „Jamie: Drag Queen at 16“ das, das im Jahr 2011 publiziert wurde. Das Musical debütierte 2017 am Londoner West End. Der Film hätte schon letztes Jahr in die Kinos kommen sollen, wurde wegen der Pandemie aber immer wieder verschoben und schließlich von Amazon aufgekauft.

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von Peter Osteried | 18.09.2021

Das neue Musical „Alle reden von Jamie“ startet am 17. September bei Amazon Prime Video. Hier ist unsere Kritik zur Show.

Alle reden über Jamie Amazon Prime Video szene 001Bild: Alle reden von Jamie (c) Amazon Prime Video

Bei „Alle reden von Jamie“ handelt es sich um die Verfilmung eines Sachbuchs, mehr aber noch um die Adaption des Musicals, das am Londoner West End sehr erfolgreich läuft. Die Basis stellt das Buch „Jamie: Drag Queen at 16“ das, das im Jahr 2011 publiziert wurde. Das Musical debütierte 2017 am Londoner West End. Der Film hätte schon letztes Jahr in die Kinos kommen sollen, wurde wegen der Pandemie aber immer wieder verschoben und schließlich von Amazon aufgekauft.

Alle reden von Jamie – Zur Handlung

Erzählt wird die wahre Geschichte von Jamie, einem Teenager aus Sheffield, der mit seinem Anderssein nicht hinter dem Berg hält. Als seine Klassenlehrerin ihn fragt, was er mal werden will, weiß er das sehr genau. Aber er sagt es nicht.

Denn Jamie möchte eine Drag Queen werden – ein mehr als ungewöhnlicher Wunsch in einem Ort wie Sheffield. Seine Mutter unterstützt ihn bei allem. Ein schwuler Junge könnte sich keine bessere Mutter wünschen. Aber sein Vater hat ihn längst aufgegeben. Seinen Traum wiederum möchte Jamie auf keinen Fall aufgeben …

Alle reden über Jamie Amazon Prime Video szene 002Bild: Alle reden von Jamie (c) Amazon Prime Video

Alle reden von Jamie – Eine Kritik

Der Weg vom Bühnenmusical zum Film geht mit Veränderungen einher. Ganze neun Songs, die man auf der Bühne hören konnte, mussten für den Film weichen. Dafür gibt es aber auch einen neuen Song, den man für Richard E. Grants Figur geschrieben hat. Die Songs sind durchgängig gut, sie leben, wie es sich für ein Musical gehört, in immensem Maße von der Emotionalität der Figuren. Musicals zielen immer direkt aufs Herz. Das ist bei „Alle reden von Jamie“ nicht anders.

Der Film erzählt eine Geschichte, die provokativer sein könnte. Die Geschichte dieses jungen Mannes verläuft etwas zu problemlos. Oder anders gesagt: Die Probleme sind da, aber sie werden recht mühelos hinweggewischt. Hier trifft die Phantasiewelt eines Musicals auf die reale Welt – und die Phantasie gewinnt. Einem Musical kann man das aber nachsehen, weil ihnen ein rosaroter Blick auf die Welt gemein ist. Das macht den Film zum lockerflockigen Vergnügen, zu einem auch inspirierenden Film, weil er propagiert, dass man immer zu sich selbst stehen soll, egal, wie die Umwelt reagiert.

Die Schauspieler sind durchgehend gut, die besten Momente hat jedoch Sara Lancashire als Jamies Mutter bekommen, die ihren Sohn in jeder erdenklichen Art unterstützt und immer für ihn da ist. Der schönste Moment? Die rohe, umwerfende Emotionalität, als sie sagt: „Das ist mein Junge.“

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Fazit

Die Adaption des Bühnenmusicals ist im Großen und Ganzen schön geworden. Sie wurde etwas komprimiert, wer das Bühnenstück nicht kennt, wird die fehlenden Songs aber auch nicht vermissen. „Alle reden über Jamie“ ist ein vielleicht etwas zu glatter, aber in seiner Aussage schöner Film. Man kann und soll sein, wer man ist.

Bewertung: 4/5****

Alle reden über Jamie Amazon Prime Video szene 003

Bild: Alle reden von Jamie (c) Amazon Prime Video