Freunde, die im Wald unterwegs sind. Jemand, der sie jagt. Das ist eine alles andere als neue Geschichte. Neu ist an „Prey“ eigentlich nur, dass es sich um eine deutsche Produktion handelt. Normalerweise kommt diese Art Film aus den USA. Grundsätzlich neues bietet „Prey“ aber auch nicht, nur dass halt die Sächsische Schweiz als Hintergrund dienen darf.
Inhalt von Prey – Im Wald, da sind die Mörder (Filmkritik)
von Peter Osteried | 03.09.2021
Der deutsche Survival-Thriller „Prey“ startet am 10. September bei Netflix. Hier ist unsere Kritik zum Film mit David Kross.
Bild: Filmszene aus “Prey” (c) Netflix
Freunde, die im Wald unterwegs sind. Jemand, der sie jagt. Das ist eine alles andere als neue Geschichte. Neu ist an „Prey“ eigentlich nur, dass es sich um eine deutsche Produktion handelt. Normalerweise kommt diese Art Film aus den USA. Grundsätzlich neues bietet „Prey“ aber auch nicht, nur dass halt die Sächsische Schweiz als Hintergrund dienen darf.
Prey – Zur Handlung
Fünf Freunde sind im Wald unterwegs. Zum Wandern, zum Saufen, zum Junggesellenabschied. Auf dem Weg zum Auto schießt jemand auf sie. Einer von ihnen wird verletzt, weswegen sie sich in die Büsche schlagen und versuchen, dem Schützen zu entkommen. Doch der taucht immer wieder auf.
Der erste der fünf Freunde stirbt – und der Überlebenskampf beginnt auf drastische Art und Weise.
Bild: Filmszene aus “Prey” (c) Netflix
Prey – Eine Kritik
Schon „Kidnapping Stella“, Thomas Siebens vorheriger Film, debütierte auf Netflix. Der Streamer etabliert sich immer mehr als sicherer Hafen für deutsche Filmemacher, die nicht nur Komödie und Vergangenheitsbewältigung, sondern auch Horror, Mystery und Thriller machen wollen. In diese Kerbe schlägt nun auch „Prey“, aber wirklich neu ist an diesem Film nichts – abgesehen davon, dass es jetzt halt mal Deutsche sind, die ums Überleben kämpfen müssen.
Der Film wartet mit den genretypischen Elementen auf und verpasst der Gruppe auch noch ein paar persönliche Probleme und Animositäten, die der Charakterisierung dienen sollen. Dennoch: Die Figuren bleiben weitestgehend flach. Sie sind nur Mittel zum Zweck. Ebenso wie der Jäger, dessen Motivation am Ende zwar geklärt wird, die man aber auch unter der Kategorie „einfach irre“ abhaken könnte.
Warum sollte das alles einen Sinn ergeben, sagt David Kross‘ Figur, als sie alle dem Schützen gegenüberstehen. Das hat sich wohl auch Thomas Sieben gedacht, der für das Drehbuch ebenfalls verantwortlich zeichnet. Ihm scheint es nur darum zu gehen, die großen Vorbilder zu emulieren. Einen echt eigenständigen Ansatz findet er aber nicht. Entsprechend plätschert der Film ein wenig, ist gut anzusehen, hat aber nur wenig Substanz. Es reicht eben nicht, einfach nur zu kopieren, was die Amerikaner schon dutzendweise abgeliefert haben.
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Fazit
So schön und ehrenwert es ist, dass deutsche Filmemacher die Chance haben, Genre-Geschichten zu erzählen, so ernüchternd ist es dann auch, wenn nichts daraus gemacht wird, außer filmischer Dutzendware einen weiteren Titel hinzuzufügen. Dass es auch anders geht, hat jüngst Peter Thorwarth mit „Blood Red Sky“ gezeigt.
Bewertung: 3/5***
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