Der dritte Teil der „Fear Street“-Trilogie hebt sich von den beiden Vorgängern ab. Hier wird nicht auf ein Retro-Feeling gesetzt, da die Handlung im Jahr 1666 angesiedelt ist. Zugleich intensiviert sich die Geschichte immens, und kurz nach der Halbzeitmarke folgt ein fast schon genialer Kunstgriff.
Inhalt von Fear Street: 1666 – Der Kreis schließt sich (Filmkritik)
von Peter Osteried | 16.07.2021
Der Horror-Film „Fear Street: 1666“ startet am 16. Juli bei Netflix. Hier ist unsere Kritik zum Abschluss der Trilogie.
Bild: Szene aus “Fear Street 1666” (c) Netflix
Der dritte Teil der „Fear Street“-Trilogie hebt sich von den beiden Vorgängern ab. Hier wird nicht auf ein Retro-Feeling gesetzt, da die Handlung im Jahr 1666 angesiedelt ist. Zugleich intensiviert sich die Geschichte immens, und kurz nach der Halbzeitmarke folgt ein fast schon genialer Kunstgriff.
Fear Street: 1666 – Zur Handlung
Im Jahr 1666 gibt es weder Shadyside, noch Sunnyvale, sondern nur die kleine Siedlung Union. Sarah Fier ist in die Pastorentochter Hannah verliebt, doch dies ist eine Liebe, die nicht sein darf. Hannahs Mutter hegt schon einen Verdacht. Doch schon bald hat die kleine Ortschaft andere Probleme. Der Pastor ist verantwortlich für eine Mordserie, die niemand verstehen kann. Das kann nur Teufelei sein.
Als Hexen werden Hannah und Sarah ausgemacht. Sarah kann fliehen, doch will sie ihre Freundin nicht einfach ihrem Schicksal überlassen.
Bild: Szene aus “Fear Street 1666” (c) Netflix
Fear Street: 1666 – Eine Kritik
Die Trilogie basiert nicht auf einem der zahlreichen „Fear Street“-Romane. Vielmehr hat man versucht, das Feeling dieser Geschichten zu transportieren, hier und da Inspiration gezogen und auch den einen oder anderen Protagonisten-Namen aufgegriffen. Im dritten Teil der Reihe löst man sich zudem etwas von den beiden Vorgängern.
Die Geschichte erinnert am ehesten an den Arthaus-Horror „The Witch“, ist aber farbenfroher gestaltet. Das täuscht aber nicht über die Intensität der Geschichte hinweg. Weil gezeigt wird, wie Menschen, die Angst haben, wirklich sind. Sie sind von Paranoia geplagt, sie lassen sich verführen, sie suchen nach einem Sündenbock. Und wie immer bei einer Hexenjagd, sind es Männer, die Frauen verfolgen. Das wird im historischen Setting sehr schön dargestellt, hat aber auch aktuelle Anklänge und zeigt die Wurzel dessen, was in modernen Zeiten zu #metoo führte. Das wird hier noch verstärkt, weil die Protagonistin lesbisch ist, und damit in zweierlei Hinsicht als Ausgestoßene gilt, die verbergen muss, wer sie wirklich ist.
Bild: Szene aus “Fear Street 1666” (c) Netflix
Der Film spielt mit den Erwartungen des Zuschauers. Nach den ersten beiden Teilen glaubt man, eine gewisse Ahnung zu haben, doch Leigh Janiak und ihre Autoren warten mit einigen Überraschungen auf, nicht zuletzt der, dass der Film etwas beinhaltet, das man gar nicht erwartet hätte: Einen vierten Teil, der die Geschichte an den Anfang von 1994 zurückführt und den Kreis schließt.
Man hat hier also im Grunde zwei (kurze) Filme, die sehr schön aufzeigen, wie divers in der Erzählung diese Trilogie ist. Das wertet im Nachhinein auch den zwar soliden, aber nicht unbedingt originell anmutenden ersten Teil auf. Am Ende präsentiert sich „Fear Street“ als gelungene Trilogie, die sich nicht nur über Retro-Feeling definiert, sondern im Verlauf von etwa fünf Stunden eine gut durchdachte, stimmige Geschichte erzählt, die zu den Horror-Highlights des Jahres gehört.
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Fazit
Der dritte Teil ist noch besser als der zweite und bildet damit den gelungenen Abschluss einer Trilogie, deren erster Teil dadurch auch noch aufgewertet wird. Die „Fear Street“-Filme funktionieren auf mehreren Ebenen und sind ein großer Spaß für Genre-Fans.
Bewertung: 4/5****
Bild: Szene aus “Fear Street 1666” (c) Netflix
Hast du Fear Street Teil 1 und 2 verpasst?
Tipp: Unsere Kritik zu Fear Street Teil 1 findest du hier | Unsere Kritik zu Fear Street Teil 2 findest du hier)
Bild: Poster zu “Fear Street 1666” (c) Netflix