1985 bis 1989, in der originalen Serie, war es Edward Woodward, der den Equalizer gespielt hat, einen ehemaligen Geheimagenten, der seine Fähigkeiten dazu nutzt, den Schwachen und Hilflosen im Kampf gegen Unterdrücker und Ungerechtigkeit zu helfen. In den darauffolgenden Filmen von 2014 und 2021 spielt diese Rolle Denzel Washington und nun, in der neuen CBS-Serie, die ab dem 12. Juli 2021 auf Sky anlaufen wird, ist es Queen Latifah. Was sich in den Jahren geändert hat? Hauptsächlich das Zielpublikum.
Inhalt von „The Equalizer“ Serienkritik: Queen Latifah kämpft für Gerechtigkeit
von Heiner Gumprecht | 08.07.2021
1985 bis 1989, in der originalen Serie, war es Edward Woodward, der den Equalizer gespielt hat, einen ehemaligen Geheimagenten, der seine Fähigkeiten dazu nutzt, den Schwachen und Hilflosen im Kampf gegen Unterdrücker und Ungerechtigkeit zu helfen. In den darauffolgenden Filmen von 2014 und 2021 spielt diese Rolle Denzel Washington und nun, in der neuen CBS-Serie, die ab dem 12. Juli 2021 auf Sky anlaufen wird, ist es Queen Latifah. Was sich in den Jahren geändert hat? Hauptsächlich das Zielpublikum.
Bild: TV-Serie „The Equalizer“ (2021). ©Universal Television Llc/CBS Studios Inc.
The Equalizer: Eine Kritik
An der Prämisse hat sich über all die Jahrzehnte jedoch nichts getan. Auch Queen Latifah spielt in dieser Serienadaption eine ehemalige Geheimagentin mit fragwürdiger Vergangenheit, die nun ihre Fähigkeiten nutzt, um dem kleinen Mann zur Seite zu stehen und der Ungerechtigkeit den Kampf anzusagen. Sowohl die Darsteller in der Serie als auch die offensichtliche Zielgruppe sind jedoch ein Produkt der letzten Monate und was Filmstudios mittlerweile für das halten, was sich die Zuschauer wünschen.
Die neu entfachte Kakofonie an unüberlegten Forderungen seitens einiger Gruppierungen kann man wunderbar bei The Equalizer beobachten, einer Serie, die das Herz sicherlich am rechten Fleck trägt, doch der es wichtiger ist, ein politisches Statement in den Vordergrund zu stellen, anstatt eine gute Geschichte abzuliefern, nachvollziehbare Charakterentwicklungen darzustellen und als Hauptdarsteller jemanden zu wählen, der mehr als zwei Meter rennen kann, ohne nach Luft schnappen zu müssen.
Queen Latifahs Schauspielkünste mal beiseite gestellt, doch ihre Fähigkeiten, überzeugend eine ehemalige CIA-Agentin zu spielen, die von einem ehemaligen Partner als das Beste beschrieben wird, was die Agency zu bieten hat, wird bereits dadurch ins Lächerliche gezogen, dass die Dame aus New Jersey zu keinem Zeitpunkt auch nur eine Sache gut kann, die ihre Figur perfekt beherrschen müsste. Gute Kampfszenen und überzeugende Detektivarbeit seht ihr in dieser Show also nicht.
Bild: TV-Serie „The Equalizer“ (2021). ©Universal Television Llc/CBS Studios Inc.
The Equalizer: Lauwarme Kost für … ja, für wen eigentlich?
Die Qualität dieser Produktion befindet sich ungefähr auf dem Niveau durchschnittlicher Serienkost, wie sie auf Sendern wie RTL oder ProSieben zu sehen ist, nur mit dem Unterschied, dass die hier dargestellte Arbeitsweise einer Geheimagentin vorne und hinten nicht überzeugen kann. Die Handlung der meist für sich stehenden Folgen als auch der durchgehende rote Faden der Serie ist bestenfalls aufgewärmte Suppe aus den 1990er Jahren, während die Performance der Schauspieler*innen an allen Ecken und Enden zu wünschen übrig lässt.
Die Kampfszenen sind ein schreckliches Flickwerk aus Cuts, da Queen Latifah sich nicht wirklich die Mühe gemacht zu haben scheint, auch nur eine Martial-Arts-Bewegung zu lernen. Die Logik bleibt auf der Strecke liegen, wo sie elendig verdurstet, und in den ersten zehn Folgen sind so viele offensichtliche Fehler eingearbeitet worden, dass ich mir offen die Frage stellen muss, ob sich überhaupt jemand die Mühe gemacht hat, die Qualität vor der Veröffentlichung zu überprüfen. Potenzielle Antworten sind entweder nein, oder dass es niemanden interessiert hat.
Dafür gibt es reichlich politische Aussagen, die in ihrem Kern zwar durchaus erwünscht sind, dafür aber zumindest weiter gedacht hätten werden sollen als von zwölf bis Mittags. Wer die Missstände der heutigen Gesellschaft an der Gurgel packt, sollte doch bitte darauf achten, dass bei dieser Tat die Argumente nicht flöten gehen. Vor allen Dingen die Ausarbeitung der betroffenen Charaktere ist teilweise unterirdisch und stammt durchgehend aus der untersten Schublade des Klischee-Schreibtisches.
Natürlich ist, wie sich hoffentlich bereits aus dem Text herauskristallisiert hat, nicht alles an „The Equalizer“ schlecht. Der Fokus tat der Serie nur leider genau sowenig gut wie die gewählte Hauptdarstellerin und die oftmals fehlenden Details bei ihrer Detektivarbeit. Hauptsache lockere Sprüche, ein verschmitztes Grinsen im Gesicht, das Überlegenheit signalisiert, und böse Buben, die bekommen was sie verdienen. Sollte all das euren Ansprüchen bereits genügen, wünschen wir mit dieser Serie viel Spaß.
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Fazit
„The Equalizer“ ist es wichtiger politische Aussagen zu treffen und Minderheiten in den Fokus zu rücken, als eine gute, nachvollziehbare Handlung zu präsentieren und gut ausgearbeitete Figuren einzuführen. Wäre beides möglich gewesen, diese Serie wäre eine klare Empfehlung unsererseits geworden, so ist sie aber bestenfalls eine Alternative für solche unter euch, die Shows wie Navy CIS und Hawaii Five-O mögen, denen die Schauspieler dort aber allesamt viel zu weiß sind. Die Filme mit Denzel Washington sind im direkten Vergleich deutlich besser.
Bewertung: 2/5**
Bild: TV-Serie „The Equalizer“ (2021). ©Universal Television Llc/CBS Studios Inc.
Bild: TV-Serie „The Equalizer“ (2021). ©Universal Television Llc/CBS Studios Inc.