Der Horror-Film „Fear Street: 1978“ ist ab dem 9. Juli bei Netflix zu sehen. Hier ist unsere Kritik zum zweiten Teil der Trilogie.
Inhalt von Fear Street: 1978 – Wie in der guten alten Zeit (Filmkritik)
von Peter Osteried | 06.07.2021
Der Horror-Film „Fear Street: 1978“ ist ab dem 9. Juli bei Netflix zu sehen. Hier ist unsere Kritik zum zweiten Teil der Trilogie.
Bild: Szene aus “Fear Street 1978” (c) Netflix
Nach dem ersten Teil geht es in die Vergangenheit. Die Überlebende des Massakers von 1978 erzählt den Überlebenden von 1994, was sich damals getan hat. Bediente der erste Teil noch die 1990er-Nostalgie, sind es nun die 1970er – inhaltlich, vor allem aber auch formal.
Fear Street: 1978 – Zur Handlung
Im Jahr 1978 sind Cindy und ihre Schwester Ziggy in einem Sommercamp, in dem Kids aus Shadyside und Sunnyvale zusammen die Ferien verbringen. Der große Tag wird der Farbenkrieg, wenn die Kids beider Ortschaften gegeneinander antreten. Doch bevor es dazu kommt, versucht die Krankenschwester, den Betreuer Thommy umzubringen – da er in dieser Nacht so oder so stirbt. Sie versagt und Thommy wird zum Killer.
Er schleicht durchs Camp und tötet wahllos mit seiner Axt, während Cindy und Ziggy verzweifelt ums Überleben kämpfen.
Bild: Szene aus “Fear Street 1978” (c) Netflix
Fear Street: 1978 – Eine Kritik
Bemerkenswert an diesem Film ist die immense Nostalgie. Er sieht aus und fühlt sich an wie ein Slasher-Film der späten 1970er. Das ist technisch exzellent umgesetzt, so dass man auch den Eindruck hat, einen Jahrzehnte alten Film zu sehen. Entsprechend lässt er sich Zeit, die Figuren auszubauen. Das ist ein betont langsamer Anfang, denn es dauert, bis einerseits die Hexe, andererseits der Killer aktiv wird. So war es bei den klassischen Slasher-Filmen auch zumeist.
Darüber hinaus gelingt es Regisseurin Leigh Janiak, das Camp-Leben mit den Frivolitäten, dem Sex, den Rivalitäten und den Streitigkeiten wunderbar in Szene zu setzen. Nicht umsonst fühlt man sich an „Freitag, der 13.“ oder „Sleepaway Camp“ erinnert. Dem Slasher-Genre entsprechend hält sie sich auch bei den Kill-Szenen nicht zurück. Dies ist kein wirklich harter Film, aber wenn Thommy mit der Axt loslegt, dann sieht man auch, wie sie im Kopf landet. Außer bei den Szenen, wenn er Kinder erledigt. Da traute sich der Film dann wohl doch nicht, mit der Kamera draufzuhalten.
Die Darsteller sind durch die Bank gut. Hauptdarstellerin Sadie Sink hat ohnehin Erfahrung, in anderen Jahrzehnten aktiv zu sein. Sie spielt eine Hauptrolle in der in den 1980er Jahren spielenden Serie STRANGER THINGS.
Der zweite Film der Reihe wurde tatsächlich als dritter gedreht. Eine logistische Notwendigkeit, weil die Stars des ersten hier nur am Anfang und Ende kurz zu sehen sind, der Hauptteil der Geschichte aber losgelöst von der 1978er-Handlung stattfindet. Im dritten Teil dann geht es ins Jahr 1666 und man sieht die Darsteller aus dem ersten Film in anderen Rollen wieder. Das Ende macht mit dem Cliffhanger darauf gespannt. Davon abgesehen, könnte man „Fear Street: 1978“ aber auch für sich stehend anschauen.
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Fazit
Der zweite Teil übertrumpft den ersten noch, weil er es besser versteht, den Geist und die Erzählweise dessen einzufangen, dem er sich als Hommage widmet. „Fear Street: 1978“ ist ein gelungener Slasher-Film mit starkem Retro-Feeling.
Bewertung: 4/5****
Bild: Das Filmposter zu “Fear Street 1978” (c) Netflix