Die Anime-Serie „Godzilla: Singular Point“ ist seit heute bei Netflix zu sehen. Hier ist unsere Kritik zur Show.
Inhalt von Godzilla: Singular Point – Neue Anime-Serie mit dem König der Monster (Serienkritik)
von Peter Osteried | 24.06.2021
Die Anime-Serie „Godzilla: Singular Point“ ist seit heute bei Netflix zu sehen. Hier ist unsere Kritik zur Show.
Bild: „Godzilla: Singular Point“ Poster (c) Netflix
Wenn man sich an den ersten amerikanischen Godzilla-Film des Monsterverse erinnert, dann vor allem daran, dass Godzilla im Verlauf von zwei Stunden nur wenige Minuten zu sehen war. Wenn etwas als Godzilla-Projekt beworben wird, möchte man das Monster auch sehen – und das nicht nur als Gast seiner eigenen Geschichte. Bei der Anime-Serie „Godzilla: Singular Point“ ist es nun aber leider wieder so. Es dauert bis zum Ende der dritten Folge, bis man einen Blick auf Godzilla erhascht. Danach geht das Warten weiter.
Godzilla: Singular Point – Zur Handlung
Während Yun Arikawa übernatürliche Ereignisse in Spukhäusern untersucht, befasst sich Mei Kamino mit imaginären Kreaturen und mysteriösen Signalen. Beide haben nichts miteinander zu tun, hören aber einen Song, der ihnen den Weg weist. Zusammen werden sie in eine Schlacht geworfen, die die ganze Welt involviert.
Denn die Rodans vermehren und entwickeln sich weiter – und sind eine Gefahr für jeden Menschen.
Bild: „Godzilla: Singular Point“ (c) Netflix
Godzilla: Singular Point – Eine Kritik
Die Produktion dieser Serie startete nicht als Reaktion auf die Anime-Trilogie, die auch auf Netflix zu sehen ist, sondern des Erfolgs des Films „Shin Godzilla“ wegen. Für die neue Anime-Serie zeichnet Autor Tô Enjo, der sich der Herausforderung gegenübersah, zu entscheiden, wie er Godzilla in die Geschichte einbaut. Ihm wurde von Toho gesagt, dass er tun kann, was er will, solange es eine Godzilla-Geschichte ist. Und: Toho wollte das Monster so früh wie möglich in der Geschichte sehen, Enjo haderte damit aber, da er nicht zu einer Übersättigung des Zuschauers führen wollte. Das kann man ihm nun wirklich nicht vorwerfen, denn Godzilla ist sträflich vernachlässigt in dieser Show.
Enjo war mehr an einer Metaphysik nutzenden Geschichte interessiert, die man als harte Science Fiction beschreiben muss, während Godzilla-Projekte sonst eher im Reich der Fantasy angesiedelt sind. Seine Geschichte ist leider komplex – oder aber wirr. Das hängt vom persönlichen Physik-Verständnis der in dieser Show postulierten Ideen ab. Viele werden wohl außen vor bleiben. Man kann Enjo also applaudieren, dass er die Science in Science Fiction wirklich ernst nimmt, eine einfachere Erzählweise hätte aber Wunder wirken können.
So fühlt man sich immer mal wieder verloren. Das Seherlebnis ist frustrierend, weil die Geschichte in ihrer wissenschaftlichen Ambition nicht wirklich inklusiv ist. Oder aber man ist als Zuschauer zu simpel gestrickt, wenn man bei einem Godzilla-Projekt auch reichlich Godzilla und Monster-Action sehen will.
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Fazit
Die Staffel besteht aus 13 Folgen – das ist viel, wenn man bedenkt, wie wenig Godzilla hier wirklich vorhanden ist. Technisch schön umgesetzt, wissenschaftlich ambitioniert, aber damit eben auch derart, dass viele Zuschauer außenvorbleiben. Szenen wie der Angriff der Rodans zu Beginn der sechsten Staffel zeigen dann das, wovon man in dieser Serie gerne mehr gesehen hätte.
Bewertung: 3/5**
Bild: „Godzilla: Singular Point“ Poster (c) Netflix