Filmkritik: Palmer – Justin Timberlake in ungewohnter Rolle

Das Drama „Palmer“ mit Justin Timberlake in der Hauptrolle läuft derzeit als Original bei Apple TV+

Inhalt von Filmkritik: Palmer – Justin Timberlake in ungewohnter Rolle

von Peter Osteried | 02.02.2021

Das Drama „Palmer“ mit Justin Timberlake in der Hauptrolle läuft derzeit als Original bei Apple TV+.  

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Exklusiv bei Apple TV+ ist das Drama PALMER veröffentlicht worden, das vor allem deswegen überzeugt, weil Justin Timberlake gänzlich gegen seinen Typ besetzt ist, dabei aber richtig gutes Schauspiel offeriert.

Palmer – Zur Handlung

Palmer (Justin Timberlake) ist auf Bewährung aus dem Gefängnis raus. Er zieht bei seiner Großmutter ein, die streng ist und u.a. fordert, dass er sie am Sonntag zur Kirche begleitet. Nebenan wohnt eine drogenabhängige Frau mit ihrem Sohn Sammy. Palmers Großmutter kümmert sich auch um Sammy. Als seine Mutter verschwindet, wohnt er erstmal bei Palmers Großmutter. Palmer und Sammy freunden sich an, der Junge gibt dem Ex-Knacki wieder einen Sinn im Leben. Aber als dann ein Unglück passiert, ist unklar, ob beide weiterhin für einander da sein können.

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Palmer – Eine Kritik

Der Film erinnert etwas an das Drama JOE aus dem Jahr 2013, in dem Nicolas Cage eine ähnliche Rolle wie Justin Timberlake jetzt spielte. In beiden Fällen geht es um einen Jungen, der in schwierigen Umständen aufwächst. Hier ist es noch potenziert dadurch, dass Sam nicht wie andere Jungs ist und darum auch immer ein Opfer von Mobbing wird.

PALMER ist kein großartiger, aber auch kein schlechter Film. Er ist gut, solide, aber bewegt sich auf Terrain, das relativ gut bekannt ist. Dabei gelingt es ihm aber, die emotionalen Beats immer richtig zu setzen. Die Freundschaft zwischen dem Mann und dem Jungen wird glaubwürdig dargestellt. Ebenso wie das familiäre Umfeld des Jungen, dessen Mutter ein Junkie ist, der sich immer wieder aus dem Staub macht.

Im letzten Akt gibt es dann natürlich den großen Konflikt, die Gefahr, dass Palmer und Sam nicht mehr zusammenleben können. Das ist der Moment, in dem der Film der realistische Boden unter den Füßen davongezogen wird. Denn er arbeitet auf Teufel-komm-raus auf ein Happyend zu, das angesichts der Umstände – Palmer ist ein Mann, der auf Bewährung draußen ist – einfach keinerlei Glaubwürdigkeit besitzt. Dieses Ende unterminiert den Film etwas, der bis dahin ein wirklich gelungenes Drama dargestellt hat. Man muss also in Kauf nehmen, dass man die Zuschauer nicht mit einem bitteren Ende entlassen wollte. Es wäre aber überzeugender gewesen.

Fazit

PALMER ist ein gutes Drama mit einem hervorragend aufspielendem Justin Timberlake, der vollkommen gegen seinen Typ besetzt ist. Der Film hat dabei das Herz auf dem rechten Fleck, ist emotional und schön, aber zum Ende leider ein wenig unglaubwürdig.

Bewertung: 3/5***

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Alle Bilder (c) Apple