Co-Autor und Regisseur Fede Alvarez (EVIL DEAD) hat mit ALIEN: ROMULUS endlich wieder einen Film gemacht, wie ihn das Franchise schon lange nicht mehr geboten hat. Aufregend, stimmungsvoll, rasant, angesiedelt irgendwo zwischen ALIEN und ALIENS, sowohl zeitlich, als auch vom Flair her.
Alien: Romulus – Zur Handlung
Rain und ihre Freunde wollen in ein weit entlegenes System, aber die Reise dauert neun Jahre, weswegen sie Kryo-Kapseln benötigen. Diese hoffen sie, auf einer verlassenen Station von Weyland Yutani zu finden. Tatsächlich gibt es sie dort auch, aber es wartet noch weit mehr auf sie, denn die Firma hat hier im Geheimen Experimente abgehalten. Mit dem tödlichstem und perfektestem Organismus, den es gibt – dem Xenomorph.
Das ahnen die jungen Leute nicht, als sie die Station betreten, aber schon bald befinden sie sich in einem verzweifelten Überlebenskampf wieder.
Alien: Romulus – Eine Kritik
Der Film fängt schon düster an. Mit einem langanhaltenden Blick im All, denn dann der Wechsel zu einer Minenkolonie folgt, in der es niemals Tageslicht gibt und die Arbeiter von der Firma ausgebeutet werden. Es ist ein stimmungsvolles Setting. Düster, trist, deprimierend. Die Flucht der jungen Arbeiter ist eine Motivation, die jeder verstehen kann. Was folgt, ist ein klassischer ALIEN-Film. Dunkle Gänge, überraschende Attacken, eine Atmosphäre der Angst und ein Gefühl des Gejagtseins. Alvarez hat seine Hausaufgaben gemacht, er präsentiert einen erstaunlich guten Hybriden aus dem, was Ridley Scott und James Cameron mit ihren Filmen getan haben.
Die Musik ist treibend, intensiv, den Puls beschleunigend, und sie verschmilzt mit dem Sounddesign. Es ist manchmal schwer, das Eine vom Anderen zu unterscheiden. Die Sets sind ausgesprochen gut. Überhaupt: Alvarez hat, wo es ging, auf praktische Effekte gesetzt. Es wurden auch Animatronics für die Aliens benutzt. Das gibt ihnen ein weit greifbareres Gefühl von Realismus. Aber es gibt auch Fanservice, der effekttechnisch nach hinten losgeht. Ein Wiedersehen mit einer altbekannten Figur, das aussieht, als hätte man unfertige CGI vor sich, aber tatsächlich eine Animatronic war. Der Film opfert hier seine FX-Integrität. Bis zu dem Punkt, und auch danach, sieht der Film großartig aus. Aber diese Szenen des Fanservice stechen heraus. Dabei wäre es überflüssig gewesen. Die Notwendigkeit dieser Form von „Cameo“ war gar nicht vorhanden.
ALIEN: ROMULUS hat schweißtreibende Szenen. Die mit der Entdeckung der Facehugger ist grandios, auch und gerade, wenn es immer mehr werden. Darüber hinaus fängt er die Stimmung der zwei beliebtesten Filme des Franchise ein, hat die Paranoia und das Spukhausflair des Originals, aber auch die Actionmomente des ersten Sequels. Dazu kommen ein paar blutige Szenen, die alles übertreffen, was es im Franchise bisher zu sehen gab.
Alvarez verlässt sich auf das, was funktioniert, aber er geht auch eigene Wege, wie das Finale zeigt, das erst anmutet, als wäre es eine Variation von ALIEN, dann aber weit größer aufgezogen wird und aufzeigt, dass der Regisseur nicht übertrieben hat, als er sagte, dass sein Werk die komplette Kontinuität der Filmreihe respektiert – am Ende gibt es einen Wink in Richtung PROMETHEUS. Und einen finalen Moment, der die Tür für eine Fortsetzung offenlässt – ob nun mit den Überlebenden oder auch gänzlich neuen Figuren.