Die Sci-Fi-Serie „Alien: Earth“ startete am 13. August bei Disney+. Hier ist unsere Kritik zur Serie von Noah Hawley.
Es ist gerade eine gute Zeit für ALIEN-Fans. Im Kino überzeugte ALIEN: ROMULUS mit einer Rückbesinnung auf alte Stärken, im Streaming nun dasselbe. Mit den ersten zwei Folgen der neuen Serie ALIEN: EARTH zeigt Noah Hawley, dass er das Franchise wirklich verstanden hat. Seine Geschichte, die vor dem ersten ALIEN-Film spielt, ist auch eine enorme Verbeugung vor diesem, aber auch vor James Camerons Sequel.
„Alien: Earth“ – ein würdiger Nachfolger der Kultreihe?
Im Jahr 2120 ist die Erde in vier Machtblöcke unterteilt, regiert von multinationalen Konzernen, die an verschiedenen Möglichkeiten des künstlichen Lebens arbeiten. Bei Prodigy setzt man darauf, menschliches Bewusstsein in synthetische Körper zu verpflanzen, was in der Testphase mit todkranken Kindern gemacht wird. Andere setzen auf Androiden, so wie Weyland-Yutani.
Als ein Forschungsschiff von Weyland-Yutani auf Prodigy-Gebiet abstürzt und in ein Hochhaus kracht, wird ein Trupp losgeschickt, nicht nur Überlebende, sondern auch Forschung zu bergen. In dem Schiff befinden sich Aliens, aber auch andere außerirdische Lebensformen, die invasiv sind und die ganze Erde bedrohen könnten …

Atmosphäre, Spannung und Nostalgie – was die Serie ausmacht
Schon die ersten Minuten machen klar: Dies ist ein ALIEN-Stoff nicht nur auf ganz hohem Niveau, sondern gleichauf mit den größten Filmen des Franchise. Eindrucksvoll ist auch, wie der Look von ALIEN dupliziert wird. Besonders an Bord des Forschungsschiffs fällt das auf, mit selben Designs, aber auch den Kostümen. Darüber hinaus geht die Serie aber auch gleich in die Vollen. Zeigt die Besatzung vor dem Kälteschlaf, aber immer auch Bilder davon, wie die Forschungsobjekte erlangt wurden. Und dann: Was danach passiert. Die Serie erklärt damit auch, wieso die Firma in ALIEN so erpicht war, dass die Nostromo unbedingt nach Hause bringt, was auf dem fremden Planeten entdeckt wurde.
Das ist ein Teil der Gleichung. Der andere ist, dass hier ein interessantes politisches Konstrukt eröffnet wird, eine Überspitzung dessen, wie die Realität aussieht, mit Oligarchen, die nicht nur Einfluss auf die Regierung haben, sondern sie selbst längst geworden sind. Das alles würde ohne interessante Figuren nicht funktionieren. Hier hat man Timothy Olyphant als kalten Androiden Kersh, aber auch Marcy, die in ihrem neuen synthetischen Körper Wendy heißt – wie bei PETER PAN. Sie und ihre Freunde werden zur Rettungsmission geschickt, da ihre Körper übermenschlich sind, aber tief drin sind sie alle Kinder. Wendy hat dabei noch ein persönliches Anliegen, denn ihr Bruder, der Sanitäter Joe Hermit, ist auch in dem Gebäude bei der Such-und-Rettungsmission dabei. Zudem zeigt sich, dass Wendy mehr kann, als selbst ihr Schöpfer erwartet hatte. Auch das hat reichlich Story-Potenzial.
Die Szenen mit den Aliens sind extrem effektiv. Toll getrickst, schnell, auch brutal. Die Xenomorphen agieren, wie man es gewohnt ist. Was hier geboten wird, erinnert immer wieder an die Intensität der ersten beiden Filme. Darüber hinaus gibt es aber auch neue außerirdische Spezies, deren Gemeinsamkeit nur zu sein scheint, dass sie allesamt gefährlich sind. Noah Hawley macht hier richtig, was Ridley Scott bei seinem Film PROMETHEUS falsch gemacht hat.
Tipp: Hier alle Informationen zur Serie ALIEN:EARTH