Ein ganzer Kerl – Gute Tom-Wolfe-Adaption (Serienkritik)

Bild: Szene aus der Serie Ein ganzer Kerl (x) Netflix

Die Mini-Serie „Ein ganzer Kerl“ startet am 2. Mai bei Netflix. Hier ist unsere Kritik zur Serie mit Jeff Daniels.

David E. Kelley hat in den letzten Jahren einige Romane als Miniserien adaptiert – er hat sich praktisch eine neue Nische geschaffen. Sein neuestes Projekt ist der zweite Romane von Tom Wolfe („Fegefeuer der Eitelkeiten“) aus dem Jahr 1998, den er als sechsteilige Serie mit Star-Besetzung umgesetzt hat.

Bild: Szene aus der Serie Ein ganzer Kerl (x) Netflix

Ein ganzer Kerl – Zur Handlung der Serie

Charlie Croker herrscht über ein Firmenimperium, aber an seinem Stuhl wird gesägt. Er schuldet mehreren Banken mehr als 1,2 Milliarden Dollar. Nun werden die Daumenschrauben angesetzt, weswegen Croker zusehend verzweifelter nach einem Ausweg sucht.

Einer seiner Angestellten hat derweil Probleme mit der Justiz, nachdem er einen Polizisten niedergeschlagen hat. Die Kaution wird unheimlich hoch angesetzt, um Gefängnis kommt er nicht herum. Ray Peepgass versucht, von Crokers Sturz zu profitieren. Und das alles in einer Stadt, in der Rassenunruhen drohen …

Ein ganzer Kerl – Eine Kritik

Der Roman und damit die Miniserie hat eine ungeahnte Aktualität erlangt, mit einer Hauptfigur, die ein wenig an Donald Trump erinnert, aber auch mit der Beschreibung eines Landes, hier eingefangen im Mikrokosmos Atlanta, das einem Pulverfass gleicht. Das Rassenthema ist immer noch extrem präsent, am besten illustriert an dem Mann, der angeblich falsch geparkt hat, dann von der Polizei ruppig angefasst wird, sich wehrt und die Mühlen der Justiz gerät.

Mit Jeff Daniels, Diane Lane, Lucy Liu und Sarah Jones, bekannt aus „For All Mankind“ ist die Serie gut besetzt. Kelley setzt hier auch auf alte Bekannte. Lucy Liu wurde durch seine Serie „Ally McBeal“ bekannt. Außerdem ist Christian Clemenson dabei, der in Kelleys „Boston Legal“ mitwirkte.

Kelley gelingt es sehr gut, die Dialoge von Wolfe ins Bewegtbild zu übertragen. Die Szene, als Croker mit dem Banker in der ersten Folge aneinandergerät, ist pures Dialog-Gold. Aber auch andere Szenen entfalten richtig Wirkung. Eine starke Verfilmung des 1.000 Seiten umfassenden Romans.

Fazit
„Ein ganzer Kerl“ ist als Roman mehr als ein Vierteljahrhundert alt, er wirkt aber auch in der Serienumsetzung sehr aktuell. Großes, in jeder Beziehung toll gestaltetes Drama.
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