Der Thriller A KILLER’S MEMORY startete am 24. Mai bei Prime Video. Hier ist unsere Kritik zum Film von und mit Michael Keaton.
A KILLER’S MEMORY ist erst die zweite Regiearbeit von Michael Keaton. Sie ist gut, vor allem glänzt er aber als Schauspieler. Als Auftragskiller mit schnell voranschreitender Demenz ist er schauspielerisch hier ein echtes Schwergewicht.
A Killer’s Memory – Zur Handlung des Films
John Knox ist ein Killer. Er vergisst Dinge, zuerst hieß es, es sei beginnendes Alzheimer, nun stellt sich heraus, dass es Demenz ist und sie rasant voranschreitet. Ihm bleiben nur noch wenige Wochen, die er nutzen will, um seinem entfremdeten Sohn näherzukommen. Der braucht sowieso dringend die Hilfe seines Vaters.
Denn er hat jemanden ermordet. Jetzt brauch es Johns Expertise, um ungeschoren davonzukommen …
A Killer’s Memory – Eine Kritik
Der Film ist bewusst etwas langsamer angelegt, er ist im Grunde auch mehr ein Drama, als ein Thriller, wobei Michael Keaton von Anfang an eine meisterliche Darstellung abliefert – die eines Mannes, der beginnt, sich selbst zu verlieren und genau weiß, dass er nichts dagegen tun kann. Die Szenen mit seinem Partner, aber auch mit der Hure, die er jeden Donnerstag trifft, sind eindringlich, weil Keaton hier mit wenigen Worten das Porträt eines Mannes erschafft, der mit dem Leben abschließt.
Sein Sohn wird von James Marsden gespielt, in Nebenrollen agieren Marcia Gay Harden und Al Pacino – kurz: Keaton hat ein feines Ensemble versammelt. Vor allem ist es aber Keaton selbst, der hier feinsinnig spielt – so gut war er zuletzt in der Miniserie DOPESICK. Der Film ist dabei bewusst langsamer gehalten, aber das trägt enorm zur Wirkung bei, weil man das Gefühl der Einsamkeit, aber auch der unterdrückten Verzweiflung des Protagonisten spürt.
Ein sehenswerter Film, aber auch einer, auf den man sich einlassen muss. Und: Er dürfte jenen, die selbst Erfahrungen mit mentalen Krankheiten haben, noch mehr zu Herzen gehen.