Atlas – Alles altbekannt, aber solide umgesetzt (Filmkritik)

Bild: Szene aus dem Film ATLAS (c) Netflix
Bild: Szene aus dem Film ATLAS (c) Netflix

Der Science-Fiction-Film „Atlas“ startet am 24. Mai bei Netflix. Hier ist unsere Kritik zum Film mit Jennifer Lopez.

Jennifer Lopez hat schon Netflix-Filme gemacht, ATLAS ist dann aber doch etwas überraschend. Weil man keine Effektorgie erwarten würde. Ein Budget hat Netflix noch nicht bekannt gegeben, es dürfte aber jenseits der 120 Millionen Dollar liegen. Weil die einstige Romcom-Queen hier eben in einem Sci-Fi-Film zu sehen ist, der nicht kleckert, sondern klotzt.

Bild: Szene aus dem Film ATLAS (c) Netflix
Bild: Szene aus dem Film ATLAS (c) Netflix

Atlas – Zur Handlung des Films

In der nahen Zukunft ist die KI überall, ebenso wie Hilfsroboter. Sie alle proben aber den Aufstand, nachdem der Roboter Harlan seine Programmierung überwunden hat und auch andere Maschinen davon befreien kann. Millionen Menschen sterben, die KI-Terroristen werden gejagt und dann – eines Tages – verschwinden sie. Harlan ist ins All geflogen, droht aber mit seiner Rückkehr.

28 Jahre später findet die Analystin Atlas, die mit Harlan aufgewachsen ist, heraus, auf welchem Planeten er sich aufhält. Ranger werden losgeschickt, sie begleitet sie. Doch nichts läuft so, wie erwartet.

Bild: Szene aus dem Film ATLAS (c) Netflix
Bild: Szene aus dem Film ATLAS (c) Netflix

Atlas – Eine Kritik

Der RAMPAGE-Regisseur Brad Peyton hat hier echt aus dem Vollen schöpfen können. Starke Weltraumszenen, Kampfanzüge, gigantische Kämpfe, Umweltkatastrophen – hier ist alles enthalten, und es sieht durch die Bank gut aus. Dazu kommt ein bisschen Humor, da der Film auch Elemente der Buddy-Comedy enthält, da Jennifer Lopez‘ Figur mit der KI, die ihren Kampfanzug steuert, auf Kriegsfuß steht.

Originell ist dagegen nichts. Der Anfang erinnert an WESTWORLD oder RUNAWAY, die Ranger erinnern an die Marines aus ALIENS, der schurkische Harlan an Roy aus BLADE RUNNER, und die Kampfanzugaction an Filme wie LIVE. DIE. REPEAT – kurz gesagt: bei ATLAS ist alles rechts und links zusammengeklaut. Aber auf die gute Art. Nie überragend, aber solide erzählt, mit einer Jlo, die sich im Science-Fiction-Sujet sichtlich wohl fühlt. Simu Liu, der im MCU Shang-Chi ist, hat hier etwas wenig zu tun, noch weniger Screentime hat Mark Strong als derjenige, der Atlas losschickt.

Ein bisschen mehr Charakterisierung für den Schurken wäre gut gewesen, da er eigentlich auch keiner ist. Ja, sicher, er will die Menschheit auslöschen, aber doch nur im Freiheitskampf für seinesgleichen. Das geht einher mit aktueller Thematik, Angst vor der Künstlichen Intelligenz und der Frage, wie sinnvoll es ist, etwas zu erschaffen, das klüger ist, als man selbst. Das alles wird in ein schönes Action-Korsett gepackt.

Verschweigen sollte man aber auch nicht, dass der Prolog das Zeug zum ganzen Film gehabt hätte und hier wie verschenktes Potenzial anmutet.

Fazit
Gute Action, knackige Effekte, flotte Erzählung, ein bisschen Humor und eine gut aufgelegte Hauptdarstellerin. ATLAS erfindet das Rad nicht neu, früher konnte man Filme diese Größe aber nur im Kino sehen – und jetzt ist ein Film wie dieser eben im Abo enthalten. Da taugt er für den Feierabend allemal.
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