Die Miniserie DYING FOR SEX basiert auf dem gleichnamigen Podcast von Molly Cochan, die darin die letzte Etappe ihres Lebens beschreibt. Unheilbar an Krebs erkrankt, aber danach trachtend, sich selbst zu verwirklichen, wie sie es nie konnte, als das Leben noch unendlich schien.
Dying for Sex – Zur Handlung
Molly hat Krebs im Stadium 4. Mit einer Behandlung kann sie noch ein paar Jahre überleben, aber geheilt wird sie nach der Rückkehr des Krebses auf keinen Fall. Als sie die Nachricht erhält, ist sie am Boden zerstört und fragt sich, wie es um ihre Bucket-List bestellt ist. Was Molly sich wünscht: begehrt, angefasst, gexxckt zu werden. All das, was ihr Mann Steve seit Jahren, da sie nach dem Brustkrebs künstliche Brüste erhielt, nicht mehr getan hat.
Molly verlässt Steve und beginnt, ihre Begierden und Wünsche zu erkunden.
Dying for Sex – Eine Kritik
Eine Serie über das Sterben, darf die überhaupt auch lustig sein? Warum nicht, gibt es doch auch an düstersten Tagen etwas zu lachen. Weil nie alles nur traurig ist, und sei es nur für einen Moment der Leichtherzigkeit. Leichtherzig ist auch diese Serie, die gekonnt zwischen Humor und Tragik hin- und herschwenkt.
Es mag eigenartig erscheinen, dass jemand im Angesicht des Todes die Entscheidung trifft, seinen Partner zu verlassen, aber bei DYING FOR SEX hat man eigentlich nie das Gefühl, dass Steve, ein Meister des Mansplaining, sie wirklich liebt. Eher schon ist sie ein Projekt, das er zum Abschluss bringt. Molly wiederum will all das erleben, was sie sich ein Leben lang versagt hat. Sie will ihre sexuellen Begierden und Abgründe erkunden, was nicht immer leicht ist. Als sie dem Nachbar einen beherzten Tritt in die Weichteile verpasst, gibt ihre Hüfte nach und sie bricht sich das Bein. Lachen und Weinen, Erregung und Schmerz liegen bei DYING FOR SEX immer nah beieinander.
Die Hauptrolle hat Michelle Williams übernommen, der es sehr gut gelingt, die Vielschichtigkeit der Figur herauszuarbeiten. Denn es geht natürlich nicht nur darum, gefxxxt zu werden. Vielmehr will Molly erstmals in ihrem Leben wirklich leben, egal, wie kurz das auch sein mag. Sehr amüsant sind ihre konstanten Gedanken, die man als Off-Kommentar zu hören bekommt.