Die vierteilige britische Miniserie TOXIC TOWN erzählt eine wahre Geschichte. Manche Figuren wurden verdichtet, andere sind ein Amalgam verschiedener Menschen, der Kern ist jedoch wahr. Es geht um den 13 Jahre währenden Kampf um Gerechtigkeit für Mütter und deren mit Missbildungen geplagten Kinder.
Toxic Town – Zur Handlung
Corby war einst eine Stahlarbeiterstadt. Das Werk ist längst dicht, dann soll das Land neu entwickelt werden, doch die verseuchte Erde muss erst abgetragen und entsorgt werden. Schnellstmöglich, so dass auf Sicherheit keinen Wert gelegt wird. Entlang der Tour der Lastwagen verbreitet sich der toxische Staub, den die werdenden Mütter einatmen. Ihre Kinder kommen mit Missbildungen zur Welt.
Zuerst denkt sich Susan nichts, deren Sohn eine verkümmerte Hand hat. Auch Tracy, deren Tochter nach nur drei Tagen stirbt, ahnt nichts. Doch dann häufen sich die Fälle von Kindern mit Missbildungen. Mit einem Anwalt kämpfen die Frauen nun um Gerechtigkeit.
Toxic Town – Eine Kritik
Es ist eine wahre Geschichte, und doch ist TOXIC TOWN doch auch ein sehr formelhaftes Drehbuch, mit dem hier gearbeitet wurde. Wer ERIN BROCKOVICH und ähnliche Stoffe gesehen hat, kennt den Erzählduktus. Erst wird etabliert, was passiert ist, dann kommt die Erkenntnis, schließlich die Entscheidung zum Rechtsstreit, der sich über viele Jahre zieht. Dazu noch ein aufrechter Politiker und ein Whistleblower, der am liebsten nicht an die Öffentlichkeit gehen will.
Das ist etwas zu konventionell erzählt, aber im Rahmen dieses Erwartbaren funktioniert TOXIC TOWN schon, zumal die Miniserie auch exzellent besetzt ist. Jodie Whitaker (DOCTOR WHO) und Aimee Lou Woods (SEX EDUCATION) spielen zwei der Mütter, Robert Carlyle (TRAINSPOTTING) ist der aufrechte Stadtrat und Rory Kinnear (DER HERR DER RINGE: DIE RINGE DER MACHT) ist der Anwalt. Hier wird die Creme-de-a-creme britischer Schauspielkunst aufgefahren. Das hilft, über die sehr klischierte Erzählweise hinwegzusehen, weil alle Beteiligten in ihren Rollen hervorragend agieren.
Was die Serie ganz gut schafft: Zu zeigen, was für ein unglaublich langer Kampf es für die Frauen war, Gerechtigkeit zu erlangen. 13 Jahre vergehen im Verlauf dieser Miniserie!
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