Elite: Staffel 8 – Der Abschied fällt leicht

Die achte Staffel von „Elite“ ist seit dem 26. Juli bei Netflix zu sehen. Hier ist unsere Kritik zur Serie.

(c) Netflix
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Schon die siebte Staffel war ausgesprochen schwach, nur noch ein fahles Abbild dessen, weswegen ELITE überhaupt zum weltweiten Hit wurde. Mit der achten und letzten Staffel wird der Trend nicht gestoppt, sondern noch weiter forciert. Am Ende lässt sich sagen: Es hätte früher Schluss sein sollen, die letzten Staffeln haben viel kaputtgemacht.

Elite: Staffel 8 – Zur Handlung

Wieder mal gibt es einen Toten, aber wie kam es dazu, dass Joel am Rande einer Party tot aufgefunden wurde? Das wird in langen Rückblicken gezeigt, wobei die Zeitsprünge diesmal etwas nerviger sind. Joel ließ sich auf Hector ein, der von Alumni ist, einer Organisation der Ehemaligen, die nach Nachwuchs in Las Encinas suchen und das Sagen in der Schule haben. Aber Joel ist pleite und arm und sieht sich gezwungen, sich den Reichen gegenüber zu prostituieren.

Sein Freund Ivan hasst das, Omar gerät mit Hector aneinander, Nadia kommt zu Besuch und Isadora versucht, ihren Club zu retten. Ach ja, dass ihr Vater stirbt? Völlig egal, davon ist in der nächsten Folge schon keine Rede mehr.

Elite: Staffel 8 – Eine Kritik

Die Alumni tauchen jetzt erst auf, es gibt sie aber schon lange. Das Problem einer langlaufenden Serie: Es wird etwas eingeführt, das logisch betrachtet schon vorher da sein sollte. Überhaupt: Alles ist an der Schule anders. Hatte bisher der Direktor wirklich alles in der Hand, so ist die neue Direktorin nur noch eine Marionette der Alumni-Kiddies. Der gesamte Handlungsbogen ist an den Haaren herbeigezogen.

Einige Figuren werden kaum noch eingesetzt – vor allem Sarah und Nico. Deren Geschichten sind fast wie losgelöste Trabanten, nur zum Ende hin gibt es eine Annäherung. Die Isadora-Handlung ist auch hanebüchen. Erst buhlt sie um die Liebe ihres Vaters, dann wird er umgebracht und die Serie verliert kein Wort mehr darüber. Es scheint dem Töchterchen egal zu sein, Hauptsache, der Club kann gerettet werden. Die Figuren sind nicht mehr glaubwürdig, sie sind Karikaturen dessen, was es in den ersten Staffeln von ELITE zu sehen gab.

Das Ende schlägt dem Fass dann den Boden aus. Wir spoilern mal ein wenig: Wegen all der Skandale, der Toten und der Drogen der letzten Jahre beschließen Schulführung und Elternvertretung, die Schule von jetzt auf gleich zu schließen, weswegen sich die Hauptfiguren am Ende auch an einer staatlichen Schule wiederfinden. Unglaubwürdiger geht es nicht: Warum sollten Eltern so etwas entscheiden, wenn das Ziel immer war, den reichen Sprößlingen auf einer Elite-Schule den bestmöglichen Start zu erlauben? Amüsant ist aber zumindest der Kontrast der Las-Encinas-Kids mit denen der staatlichen Schule am Ende. Hier die völlig überalterten Schauspieler, die immer noch Teenies geben, dort Leute, die wie Teenies aussehen. Ganz zu schweigen von dem Kontrast, der mit den Klamotten einhergeht.

FAZIT
Es ist gut, dass ELITE vorbei ist. Denn die letzten Staffeln waren enttäuschend. Das Ende ist aber auch übel. Letztlich hätte ein anderes gefunden werden müssen, um die Tür für eine Wiederbelebung offenzulassen. Denn das Konzept funktioniert, es muss nur kreativer umgesetzt werden, als das bei den aktuellen Showrunnern der Fall war.
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