Zuerst kam AMERICAN HORROR STORY, dann AMERICAN HORROR STORIES, und nun präsentiert Ryan Murphy mit GROTESQUERIE seine nächste Horror-Show, diesmal erschaffen mit Jon Robin Baitz und Joe Baken.
Grotesquerie – Zur Handlung
Lois Tryon ist Detective und ermittelt in einem brutalen Mordfall. Ein Serienkiller, der sich selbst Grotesquerie nennt, hat eine ganze Familie abgeschlachtet und so drapiert, dass religiöse Konnotationen gegeben sind. Das merkt auch die Nonne Megan, die für eine katholische Zeitung über True-Crime-Fälle schreibt und irgendwie dazu kommt, die einzige zu sein, der Lois wirklich vertraut. Weitere Morde geschehen, was die beiden Frauen in ihren Ermittlungen noch weiter zusammenschweißt.
Darüber hinaus trinkt Lois, hat eine adipöse Tochter, die sich langsam tot frisst, und einen Mann, der im Koma liegt.
Grotesquerie – Eine Kritik
Die Atmosphäre ist unwirklich. Es wirkt, als wären hier verschiedene Zeitperioden miteinander verschmolzen. Der gelblich-erdige Look unterstützt dieses Feeling noch. Manchmal ist es die Kleidung, dann wiederum das Verhalten, das anachronistisch erscheint. Die Erzählweise mutet erratisch an, aber eher gewollt, als nicht gekonnt. Denn es gibt Szenen, die unangenehm sind aber über Gebühr ausgeweitet werden – praktisch alles mit Lois und der Chefschwester, die sich um ihren komatösen Ehemann kümmert.
Die ersten beiden Episoden sind merkwürdig strukturiert. Die erste konzentriert sich fast nur auf Lois‘ Perspektive, die zweite ist in der ersten Hälfte auf die Nonne fokussiert – und einen Priester, der hier als möglicher Killer präsentiert wird. Die Serie mäandert. Man hat das Gefühl, dass keine zehn Folgen vonnöten wären, damit die Geschichte erzählt werden kann. Zugleich ist sie aber auch nicht uninteressant, da sie jedwedes Füllermaterial so anlegt, dass es seinen eigenen Reiz hat. Ein Wust an Subplots erschwert die Zugänglichkeit, zumal manches wirkt, als wären verschiedene Serien miteinander kombiniert worden. Hier Horror, dort Crime, dann wieder eine Verbrechen lösende Nonne. Aber all das zu vermengen, ist nicht uninteressant. Zudem wird mit der Form gespielt.
Am Anfang der fünften Folge gibt es eine etwa 15-minütige Sequenz, die in einer Einstellung gedreht wurde, und das, obwohl sich hier extrem viel tut.