Riefenstahl

Dokumentarfilm, der sich auf den Teil des Nachlasses stützt, den der Lebensgefährte von Leni Riefenstahl der Stiftung Preußischer Kulturbesitz übergeben hat.

Das passiert in “Riefenstahl”

Leni Riefenstahl, die 2003 starb, wurde 101 Jahren alt. Bis zuletzt hat sie betont, dass sie ihre Kunst als unpolitisch verstanden wissen will. Für ihre Bildsprache verehrt, steht sie, für ihre Nähe zu den Nazis und für ihre Arbeiten, die der Propaganda für die nationalsozialistische Ideologie dienten, in der Kritik. Sechs Jahre nahm die Produktion des Dokumentarfilms in Anspruch, der auf Dokumenten basiert, die die Künstlerin hinterlassen hat.

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Copyright: Majestic Filmverleih GmbH

Details zu Riefenstahl

Titel: Riefenstahl
FSK: 12
Darsteller:
Regie: Andres Veiel
URL: https://www.majestic.de/riefenstahl/
Verleih: Majestic Filmverleih
Genre: Dokumentarfilm
Spielzeit: 115 Minuten
Filmstart: 2024-10-31
Produktionsland: Deutschland
Jahr: 2024

Über den Film

Leni Riefenstahl gilt als eine der umstrittensten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Ihre ikonischen Bildwelten in Filmen wie „Triumph des Willens“ und „Olympia“ stehen für eine meisterhafte Inszenierung von Körperkult und den Triumph des Starken. Doch ebenso stehen diese Bilder für das, was sie nicht zeigen: die Abwertung des Schwachen, Kranken und Unvollkommenen, die Überlegenheit einiger gegenüber anderen. Die Ästhetik ihrer Werke ist heute so präsent wie eh und je – doch bleibt auch ihre Botschaft lebendig?

Der Film geht dieser Frage nach und beleuchtet Riefenstahls Nachlass – darunter private Filme, Fotos, aufgezeichnete Telefonate mit Weggefährten sowie persönliche Briefe. Stück für Stück, Bild für Bild, werden Fragmente ihrer Biografie aufgedeckt und in einen größeren historischen und gegenwärtigen Kontext gesetzt.

Riefenstahls Faszination für die Schönheit athletischer Körper entwickelte sich nicht erst in den 1930er Jahren. Schon als Kind war sie der harten Erziehung ihres Vaters ausgesetzt, der sie als „Wunschsohn“ behandelte. Diese Disziplin setzte sich in den 1920er Jahren an den Filmsets fort, wo sie sich ihren männlichen Kollegen, die den Ersten Weltkrieg glorifizierten, beweisen wollte. Viele dieser Männer schworen bereits damals ihre Treue zum Führer.

In „Triumph des Willens“ spiegelt Riefenstahl sich selbst wider: Disziplinierte Kraft, perfekte Körperbeherrschung, alles auf Sieg ausgerichtet. Nach dem Krieg stritt sie vehement ab, dass ihre Kunst in Wechselwirkung mit dem Terror des NS-Regimes stand – eine Verleugnung, die weit über das Abstreiten von Schuld hinausgeht. In ihren persönlichen Aufzeichnungen spricht sie von der Trauer um ihre „zerstörten Ideale“.

Riefenstahl steht damit für viele, die in ihrem Nachlass über eine „ordnende Hand“ sprechen, die den „verrotteten Staat“ aufräumen soll. Sie glaubten, ihr Werk würde eine Renaissance erleben, vielleicht erst in ein, zwei Generationen. Aber was, wenn sie recht behalten?

Über die Produktion

Der persönliche Nachlass Riefenstahls, bestehend aus 700 Kisten, befindet sich im Besitz der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Regisseur Andres Veiel („Beuys“, „Black Box BRD“) und die TV-Journalistin Sandra Maischberger („Nur eine Frau“) waren die Ersten, die Zugang zu diesen Dokumenten erhielten. Ihr Ziel ist es, einen tieferen Blick auf Riefenstahls Leben zu werfen und zu erforschen, wie es ihr gelang, dass ihre Werke bis heute – mehr als 80 Jahre später – als Vorbild für die Verherrlichung von Schönheit, Gesundheit und Stärke dienen. Der Film zielt darauf ab, eine tiefere Wahrheit aufzudecken, die sich aus den Widersprüchen ihres Nachlasses ergibt. Veiel und Maischberger begegnen dabei einer Meisterin der Selbstdarstellung und Manipulation, die selbst dann an ihrer Version der Geschichte festhielt, als diese längst historisch widerlegt war.

„Riefenstahl“ ist das neueste Werk des vielfach ausgezeichneten Dokumentarfilm-Regisseurs Andres Veiel. Die Produktion, geleitet von Sandra Maischberger und ihrer Firma Vincent Productions (Executive Producer: Enzo Maaß), wurde in Koproduktion mit WDR, SWR, NDR, BR und rbb realisiert. Fördermittel kamen von der Film- und Medienstiftung NRW, dem Medienboard Berlin-Brandenburg, der FFA, BKM und dem DFFF. Der internationale Vertrieb wird von Beta Cinema übernommen. Seine Weltpremiere feiert „Riefenstahl“ außer Konkurrenz im Wettbewerb der 81. Internationalen Filmfestspiele von Venedig.

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