Sting – Wohlige Erinnerung an „Arachnophobia“ (Filmkritik)

  

von Peter Osteried | 27.04.2024

Der Horrorfilm „Sting“ läuft ab 20. Juni im Kino. Hier ist unsere Kritik zum Film mit der Spinne.

Filmszene Horrorfilm STING (c) StudiocanalBild: Szene aus dem Horrorfilm "Sting" (c) Studiocanal

Eine Spinne namens Sting? Da hätte man doch eher an Bienen gedacht, aber die Protagonistin nennt ihre Spinne so, nachdem ihr Blick auf das Buch „Der kleine Hobbit“ gefallen ist. Es ist der Name von Bilbo Beutlins Schwert (im Deutschen „Stich“). Das ist fast das originellste an Kiah Roache-Turners „Sting“, aber der Film muss auch nicht originell sein. Im Gegenteil, er fühlt sich richtig klassisch nach Horrorkino längst vergangener Jahrzehnte an – inklusive des typischen „Fortsetzung möglich“-Endes.

Sting – Zur Handlung des Films

Die kleine Charlotte findet eine Spinne, die sie in einem Glas unterbringt und als Haustier behandelt. Aber: Die Spinne macht Geräusche, sie frisst viel und sie wächst extrem schnell. Das ist so lange kein Problem, wie sie nicht groß genug wird, um Papageien und andere Getier zu fressen. Ganz zu schweigen von den Menschen in dem heruntergekommenen Apartmenthaus. Denn die Luftschächte sind für das gigantische Tier ideal, um überall neue Opfer zu finden …

Filmszene 002 Horrorfilm STING (c) StudiocanalBild: Szene aus dem Horrorfilm "Sting" (c) Studiocanal

Sting – Eine Kritik

Kiah Roache-Turner, der zuvor die unterhaltsamen „Wyrmwood“-Zombiefilme gemacht hat, beginnt seinen Film mit einer Hommage an „The Thing“. Die Spinne kommt aus dem All, mehr Sci-Fi ist es aber nicht, danach geht „Sting“ in den Horrormodus über. Die Figuren werden angerissen, ein paar persönliche Konflikte sind konventionell, aber gut dargestellt. So sehr zumindest, dass man mit den Figuren mitfiebert, insbesondere wenn die Riesenspinne ihr Unwesen treibt.

Das ist technisch hervorragend. Die FX der Spinne können sich wirklich sehen lassen, auch und gerade in Interaktion mit den Menschen. Dazu kommen auch ein paar schöne Make-up-Effekte bei den Spinnen-Opfern. Hier gehen praktische und visuelle Effekte Hand in Hand. Darüber hinaus hat der Film eine gute Atmosphäre, die von dem etwas düster gehaltenen Haus und seinen Wohnungen getragen wird, aber nie so finster ist, dass man nichts erkennen würde.

Besondere Erwähnung verdient die kleine Alyla Browne, die praktisch alle erwachsenen Kollegen an die Wand spielt. Sie ist übrigens schon vor „Sting“ im Kino zu sehen. In „Furiosa: A Mad Max Saga“ spielt sie die junge Version der Hauptfigur.

Roache-Turner bringt auch etwas Humor ein, der nie auf Kosten der Spannung geht. Es sind die kurzen Momente, die Erleichterung bringen, denn „Sting“ ist spannend – ein kurzes Lachen ist da wirklich aufmunternd. Für den Autor und Regisseur ist der Film auch ein Schritt nach vorne. Größere Produktionswerte, mehr Mainstream. Als nächstes kommt übrigens „The Beast of War“, nach der Riesenspinne der Riesenhai.

Fazit

Klassischer Creature-Horror mit guten Effekten, toller Kamera, guten Schauspielern und einem gelungenen Mix aus Spannung und Humor. Für Genre-Fans eine klare Empfehlung, für Spinnen-Phobiker auch. Während des Nachspanns gibt es noch zwei kurze Szenen.

Bewertung: 4/5****